Wolf erklärt wichtige Basics rund ums Thema Schall von Luft/Wasser-Wärmepumpen
Ruhig bleiben: Schallschutz bei Luft/Wasser-Wärmepumpen
Wärmepumpen nach dem Stand der Technik haben nur sehr geringe Geräuschemissionen. Im Nachtbetrieb unterschreiten sie bereits ab 3 Metern Abstand die Grenze von 35 dB(A) Schalldruckpegel, die zwischen 22:00 und 06:00 Uhr für reine Wohngebiete gelten. Dennoch sind aus der Praxis Fälle bekannt, in denen sich Nachbarn sogar über die Lautstärke von noch nicht angeschlossenen Wärmepumpen beklagen. Tom Krawietz, Teamleiter Entwicklung Wärmepumpen, und Luca Büchel, Entwicklungsingenieur bei Wolf in Mainburg, erläutern die Grundlagen beim Thema Schall.
Ein sehr ruhiges Zimmer oder leichter Wind verursachen 30 Dezibel dB(A), Flüstern oder eine ruhige Wohnstraße nachts 40 dB(A) und Regen oder ein Kühlschrank erzeugen 50 dB(A). Eine Wärmepumpe, die bereits ab 3 Metern Abstand die Grenze von 35 dB(A) Schalldruckpegel unterschreitet, fällt damit tatsächlich eher optisch auf als durch ihre Akustik. Trotzdem empfinden manche Menschen eine Lärmbelästigung durch eine nicht angeschlossene (tatsächlich "stumme") Wärmepumpe. Gegen Irrtümer der subjektiven Wahrnehmung und Vorurteile dieser Art helfen nur Fakten in Form von exakten Messungen. Dabei werden alle Geräusche, die tatsächlich in verschiedenen Aufstellsituationen von der Außeneinheit einer Wärmepumpe ausgehen können, durch anerkannte Prüfmethoden aufgezeichnet und bewertet.
Was ist Schall?
Luftschall wird vom menschlichen Ohr wahrgenommen, wenn eine Schallquelle die sie umgebende Luft in Schwingungen versetzt. Auf diese Weise wird eine Druckwelle erzeugt, die sich wellenförmig ausbreitet und das Trommelfell des Ohres in Schwingung versetzt – hier beginnt der Prozess des menschlichen Hörens. Die Ausbreitung von Schallwellen kann durch verschiedene Faktoren sowohl verstärkend als auch abschwächend beeinflusst werden:
- Massive Hindernisse wie Mauern etc. können den Schall abschirmen.
- Schallharte Oberflächen wie Mauerwerk, Putz, Glas, Asphalt, Stein können Schall reflektieren.
- Schallabsorbierende Oberflächen wie Rindenmulch, frischer Schnee mindern den Schall.
- Insbesondere Wind kann Schall verstärken aber auch abschwächen.
Schalldruck
Die mechanische Überlagerung des Luftdrucks durch den Schall wird als Schalldruck bzw. Schallwechseldruck bezeichnet. Diese Druckdifferenz ist messbar. Da sich der Schallwechseldruck mit der Entfernung zur aussendenden Quelle abschwächt, wird ein Geräusch mit zunehmender Entfernung zur Schallquelle als immer leiser werdend wahrgenommen. Je deutlicher sich der Luftdruck durch die Geräuschquelle verändert, als desto lauter wird ein Geräusch empfunden. Die Drucklage der Welle bestimmt die Lautstärke. Leise = wenig Druck, laut = hoher Druck. Die übliche Einheit für den Schalldruck ist Pascal (Pa), jedoch wird er meist als Schalldruckpegel in Dezibel (dB) angegeben. Der Wert 0 dB ist in etwa mit der Hörschwelle des Menschen gleichzusetzen.
Schalldruckpegel LP
Schallmessungen geben nicht die absoluten Druckwerte wieder, sondern eine daraus abgeleitete logarithmische Größe: den Schalldruckpegel LP. Für die "Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm" (TA Lärm) ist der Schalldruckpegel die maßgebliche messtechnische Größe, welche am Ort der Schalleinstrahlung gemessen wird. Der Schalldruckpegel ist abhängig vom Abstand zur Schallquelle. Verdoppelt sich die Entfernung zu einer Geräuschquelle, sinkt die dort wahrnehmbare Lautstärke um 6 dB(A) gegenüber der einfachen Entfernung. Eine Erhöhung des Schalldruckpegels um 3 dB wird dagegen bei einem gleichen Abstand zur Schallquelle erreicht, wenn die erste Schallquelle durch eine zweite (neben der ersten aufgestellten), genauso laute "verdoppelt" wird.
Weiterführende Informationen: https://www.wolf.eu/
Donnerstag, 04.07.2024