Was ist der NPSH-Wert einer Pumpe und wobei muss er berücksichtigt werden?
NPSH-Wert einer Pumpe
Der NPSH-Wert (Net Positive Suction Head) oder die Haltedruckhöhe einer Pumpe ist die Differenz zwischen dem Zulaufdruck und dem niedrigsten Druckniveau in der Pumpe. Er ist quasi ein Maß für den internen Druckverlust im saugseitigen Teil des Pumpengehäuses auf dem Weg bis zum Laufradeintritt. Im saugseitigen Teil der Pumpe sinkt aber der Druck, bevor er dann auf der Druckseite wieder auf einen Wert oberhalb des Zulaufdrucks ansteigt. Üblicherweise werden die Drücke im Saugstutzen und im Druckstutzen gemessen und aus der Differenz ihrer Druckhöhen die Förderhöhe der Pumpe ermittelt, die dichteunabhängig wird in m angegeben.
Der NPSH-Wert ist produkt- und volumenstromabhängig und nimmt mit steigenden Volumenstrom zu. Er ist wichtig, um zu vermeiden, dass es zur Dampfbildung (Kavitation) in der strömenden Flüssigkeit im Innern der Pumpe kommen kann, was zur Geräuschbildung und zur Zerstörung der Pumpe führen kann. Um das zu vermeiden, muss der Zulaufdruck der Anlage immer oberhalb des jeweiligen Verdampfungsdrucks der strömenden Flüssigkeit liegen. Der Wert NPSH [m] ist üblicherweise in den Herstellerunterlagen für Trockenläufer-Pumpen in Form einer Kennlinie angegeben.
Mindestzulaufdruck
Für Nassläuferpumpen, die überwiegend in geschlossenen druckbehafteten Kreisläufen eingesetzt werden, gibt der Pumpenhersteller meist nur in einer Tabelle für 75°C, 95°C und 110°C den Zulaufdruck in bar oder MPa an.Dieser Mindestzulaufdruck muss am Saugstutzen der Pumpe anliegen, um Kavitationsgeräusche und Schäden an den Pumpenlagern zu vermeiden. Er beträgt z.B. 0,10 bar (75°C), 0,35 bar (95°C) und 1,0 bar (110°C) und wird bei üblichen Heizungsanlagen selbst bei maximalen Volumenstrom durch die Druckhaltung der Anlage erreicht.
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Dienstag, 24.05.2022