AVA steht für Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung. Es handelt sich dabei um eine standardisierte Methode im Bauwesen, bei der ein Bauprojekt durchgängig von der technischen Planung bis zur Abrechnung begleitet wird.
Getrennt nach Gewerken wird dabei in einzelnen Leistungsverzeichnissen ausgeschrieben. Die erforderlichen Leistungen werden untergliedert in Positionstexte mit möglichst detaillierter Beschreibung, um vergleichbare Angebote zu erhalten. Nach Prüfung und Vergleich mittels eines Bieterspiegels erfolgt die Vergabe oder Submission. Nach der Leistungserbringung wird anhand der Ausschreibung abgerechnet.
Die sogenannte AVA-Software, die von zahlreichen Herstellern zur Verfügung gestellt wird, bildet den Prozess von Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung datentechnisch ab und ist somit als Hilfsmittel für die entsprechenden Bearbeitungsphasen gedacht. Eingesetzt wird sie hauptsächlich im Baubereich. Mit AVA-Programmen werden Leistungspositionen und Vordersätze einer Ausschreibung angelegt und strukturiert gegliedert. Die so erstellten Positionen lassen sich im Vergabeprozess mit den Angebotspreisen der verschiedenen Bieter versehen und in einem Preisspiegel gegenüberstellen. Durch diese Gegenüberstellung wird nach genauer Kostenbewertung der potentielle Auftragnehmer ermittelt.
Außerdem können Massen (Vordersätze) aus CAD-Daten ermittelt bzw. aus CAD-Programmen übernommen werden. Leistungsverzeichnisse können manuell oder mit Positionstexten aus Datenbanken erstellt werden. Positionstexte werden in Datenbanken verwaltet, von Drittanbietern vorgefertigte Positionstexte können integriert werden. Mittels Datenaustausch wird der Prozess zwischen Planer und Anbieter dann digital abgebildet.
Im Rahmen des „Building Information Modeling“ (BIM) erfolgt eine noch weiter vorangetriebene Integration von CAD-Planung und AVA-Prozess.