Planungsunsicherheit bei Wärmewende
Die kommunale Planung der Wärmewende beginnt erst dieses Jahr und dauert ca. 10 Jahre, zugleich muss aber bei bei einem Heizungstausch in 2024 die kostspielige 65% Regel eingehalten werden. Kalte Nahwärmenetze wären gerade bei Bestandsgebäuden eine interessante Lösung. Ich habe eine Solarthermieanlage mit Pufferspeicher zur Heizungsunterstützung (Gasheizung). Als Übergangslösung würde mich interessieren, ob der nicht direkt nutzbare Wärmeeintrag (Temperatur kleiner ca. 35 °C bis max. ca. 55 °C) der Kollektoren zum Betrieb einer Wärmepumpe geeignet ist. Ich habe beobachtet, dass hier erhebliche Wärmemengen zur Verfügung stehen - die Kollektoren sind also vorhanden und das System könnte später mit einem kalten Nahwärmenetz verbunden werden... Bei alpha innotec finde ich keine Informationen. Ansonsten gibt es lediglich wenig belastbare Aussagen über einen entsprechenden Einsatz von PVT-Kollektoren beim aktionskreis-energie.de : "PVT-Wärmepumpen-System -- die geräuschlose Alternative zur Luftwärmepumpe?" Ich denke, meine Lösungsvariante wäre für sehr viele entsprechende Bestandsanlagen von Interesse und hätte den Vorteil, das man handlungsfähig ist, ohne das momentane politische Planungs-Chaos abwarten zu müssen. Gibt es bereits einschlägige Untersuchungen zur Dimensionierung und zu den Anforderungen an die Wärepumpen?
Antwort der Redaktion
Antwort Vladimir Tsintsiper, Wärmepumpen-Experte bei alpha innotec:
Grundsätzlich kann auch der nicht genutzte Wärmeertrag aus einer Solarthermieanlage als Teil der Wärmequellenanlage zum Betrieb einer Sole-Wasser-Wärmepumpe genutzt werden. Allerdings müssen hierbei die durch die Solaranlage erzeugten und für die Wärmepumpe benötigten Wärmemengen berücksichtigt werden. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit reicht allein der Wärmeertrag aus der Solaranlage für Betrieb der Wärmepumpe nicht aus. In diesem Fall sollte noch eine zusätzliche Wärmequelle (z.B. Erdkollektoren, Brunnen, Bohrungen, Energiezaun, etc.) erschlossen werden.
Zu beachten ist außerdem, dass Wärmequellen-Temperaturen über 25°C nicht direkt genutzt werden können. Die meisten Wärmepumpen, auch die von alpha innotec, sind für Quellen-Temperaturen unter 25°C ausgelegt. Das heißt, hier wird zusätzlich ein Zwischenspeicher in Verbindung mit einem Thermomischer benötigt.
Wir hoffen, mit unserer Antwort Klarheit geschaffen zu haben.